Die schönsten Tänze der "Itzgründer Dorfmusik" MWV 234
in Fassungen für Brass Quintett, 2 Trompeten, Horn in F, Posaune, Tuba
INHALT
1. Kirchweih-Schottisch
2. Stiefbruder-Schottisch
3. Schuster-Schottisch
4. Anglaise
5. Allemande
6. Schleifer 1
7. Schleifer 2
8. Hoffnungs-Walzer
9. Hochzeits-Walzer
10. Quadrille
Der Komponist Franz Möckl schreibt: "Bei meiner Suche nach Quellen zur fränkischen Volksmusik- und Liedüberlieferung in den 50er Jahren bin ich u. a. auch auf das "Clavier-Buch" und die "Tänze für das Pianoforte" aus dem Jahre 1848 von Johann Peter Angermüller aus Stöppach im Itz-grund* gestoßen. Der frühere Leiter der Musikabteilung von ,;Studio Nürnberg" des Bayerischen Rundfunks, Dr. Willy Spilling, war über den Fund ebenso erfreut wie ich und regte an, brauchbare Stücke aus dieser wertvollen Sammlung für eine kleine Or-chesterbesetzung zu bearbeiten und für Rundfunkaufnahmen vorzubereiten. Da er auf eine gute musikalische Gestaltung großen Wert legte, empfahl er, die Aufnahmen mit Musikern des Landestheaters Coburg unter der Bezeichnung "Itzgründer Dorfmusik" durchzuführen. In etwa halbjährigen Abständen wurden jeweils sieben bis acht Titel aus dieser und später auch aus anderen Sammlungen auf Band gespielt und bei vielen Gelegenheiten auch konzertant aufgeführt.
Bei den Tänzen aus Stöppach handelt es sich nicht um "Volksmusik" im eigentlichen Sinne, sondern um anonym überlieferte frühere Gesellschaftstänze aus der Zeit um und nach 1800. Der "gehobene"Stil ist unverkennbar.
Meine Bearbeitungen sowohl für kleines Orchester als auch in den jetzigen Fassungen für Brass-Quintett mit zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba gehen dementsprechend etwas über das gängige Niveau von Volkstanzarrangements hinaus, und wenn auch gut und gern danach getanzt werden kann, so zielen sie doch mehr auf einen sehr bewußt und gekonnt gestalteten Vortrag im Rahmen von Musikprogrammen, die dadurch auf besondere Weise aufgelockert und publikumswirksam ergänzt werden können.
* Die Itz entspringt im Thüringer Wald, durchfließt das Coburger Land in nord-südlicher Richtung und mündet nördlich von Bamberg in den Main. Stöppach liegt am westlichen Rand des ltzgrundes südlich von Coburg.
** Der Name bezeichnet nicht die alte Form des geradtaktigen Tanzes. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts übertrug man die Bezeichnung im Sinne von "Deutscher" auf Tänze im Dreiertakt, die in Tempo und Charakter etwas bewegter als Ländler oder Schleifer sind.
