Euteneuer-Rohrer, Ursula *1953;
Jubil - Carpe Diem
für Sopran, Trompete, Posaune, Klavier und Schlagwerk
Das im Titel der Komposition vorkommende "Carpe Diem" hat gerade in unserer Zeit eine zentrale Bedeutung, welche ihm auch im Werk selbst zugestanden wird. Die musikalische Struktur besteht aus Modi und Reihenbildung, die zunächst aus einem nicht Dur-Moll tonal gebundenen Tonmaterial gebildet wird sind. Die Zustände des gleichnamigen Gedichts von Annette von Droste-Hülshoff (1797 - 1848) werden im Verlauf der ersten 7 Strophen folgendermaßen beschrieben: Die Singstimme wird wie ein Instrument behandelt, sie enthält noch keinen vollständigen Text sondern z. B. einzelne Vokale, Konsonanten, Geräusche und Silben, deren Ablauf mit der Struktur der Komposition, deren Instrumentation hier ebenfalls geräuschhaft konzipiert ist, im Zusammenhang steht. Lediglich die 8. Strophe wird traditionell gesungen und sollte auch für den Hörer gut verstehbar sein. Hier verlässt die Musik die geräuschorientierten Felder und baut, harmonisch gesehen eine Art "Bitonalität" auf. (Auszug Vorwort)