Biber,Heinrich Ignaz Franz 1644-1704
Aus den Mysteriensonaten (1674)
-Aria tubicinium für 2 clarini, 2 trombe e timpani (Tarr)
für 4 (Natur-)Trompeten, Pauken /(altern. 7 (Natur-)Trompeten, Pauken)
Edited and Arranged by Edward H. Tarr
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Ein Effekt, den Biber mit der scordatura-Technik erreichen konnte, war zum Beispiel die Imitation der Trompete. Im zweiten Satz der 12. Mysteriensonate, unserer Arie tubicinium, die er für eine zweistimmig gespielte Violine und Kontrabass schrieb, wird ein Trompetenensemble heraufbeschwört. In den beiden Oberstimmen werden nur Töne der der Trompete eigenen Naturtonreihe verwendet.
Bemerkungen zur Ausgabe
Die Form des Opusculums ist AA´BB´, wobei der erste A- und B-Teil die ursprüngliche Anlage zeigen. Hier entspricht die unterste Trompetenstimme Bibers Kontrabassstimme. Im jeweiligen zweiten Teil hat der Herausgeber zusätzliche Trompetenstimmen und eine Paukenstimme dazu gesetzt, wobei es hier die Paukenstimme ist, die der ursprünglichen Kontrabassstimme entspricht. Die Dynamikangeben stammen ebenfalls vom Herausgeber. Das Stück kann auch zweichörig ausgeführt werden. In einem solchen Fall werden neben dem Pauker sieben Trompeter benötigt: drei für den A- und B-Teil, vier für den A´- und B´-Teil.
Wir drucken dieses Kleinod als weiterer Beitrag Bibers zur Trompetenliteratur in der Hoffnung, dass heutige Trompetenensembles, vor allem diejenigen, die historische Instrumente verwenden, es zum Beispiel bei Konzertaufführungen als Zugabe verwenden.