Corrette,Michel 1707-1795

Michel Corrette (1707 in Rouen - 1795 in Paris) war ein eindrucksvoller Komponist in der französischen Musikkultur zwischen Barock und Klassik – facettenreich, vielseitig, tätig auf unterschiedlichsten musikalischen Gebieten: Komponist, Arrangeur, Organist, Lehrer und Verfasser von diversen Vokal- und Instrumentalschulen. Corrette war Autor von vermutlich 17 methodischen Werken für verschiedene Instrumente wie Harfe, Querflöte, Violoncello, Fagott, Mandoline, Gitarre (1763), Cembalo und die Drehleier.
Als sein wichtigstes Lehrwerk gilt heute die École d’Orphée für Violine von 1738, in der Corrette den italienischen und den französischen
Stil vergleicht und wichtige Anweisungen für die Spieltechnik seiner Zeit gibt. L’Art de se perfectionner sur le violon von 1782 ist als Fortsetzung der École d’Orphée zu sehen.In Musikwerken erscheint der Ausdruck Divertissement erst seit etwa 1700. Divertissements werden heute oft mit dem italienischen Ausdruck Divertimento bezeichnet.
Es sind nach heutigem musikwissenschaftlichen Sprachgebrauch eine Folge von Tänzen, die im 17. und 18. Jahrhundert nach französischer Sitte z. B. den Abschluss einer Theateraufführung bildete.
Corrette schrieb 2 Divertissements, die beide im Haas-Verlag erschienen sind. Zur Aufführungspraxis sei erwähnt, das wir in diesen beiden Werken zum ersten Mal, in den Stimmen, einem „+“Zeichen begegnen, das statt eines ausgeschriebenen Ornamentes dort steht.
Die Bedeutung hat der Musikwissenschaftler Edward H. Tarr als beliebiges Ornament ausgemacht, normalerweise einem kürzeren oder längeren Triller, der mit der oberen Nebennote beginnt und hier auch so bezeichnet ist.