Die italienische Opernarie mit Trompete im 17. Jahrhundert
Schon früh gab es in der italienischen Oper Bühnenanweisungen über kurze Fanfaren und dergl. mit Trompeten. Die Toccata vor Monteverdis Oper L’Orfeo (1607), eine kurze, dreimal gespielte Ankündigung, daß der Vorhang bald aufgehen sollte,
ist das bekannteste Beispiel für diese Art Mitwirkung von Trompeten. (Monteverdis Beispiel geht auf eine noch ältere, ins 16. Jahrhundert zurückreichende Tradition des Theaters zurück, in der ein Trompetenensemble ein dreimaliges, improvisiertes Signal vor dem Heben des Vorhangs schmetterte.)
In vielen italienischen Opern des 17. Jhs. wurde die Trompete wie ein Bühnenrequisit behandelt, oder ihre Naturtonmelodik wurde auf Streichinstrumenten imitiert.
Erst gegen Ende des Jahrhunderts sollte die Trompete als richtiges Musikinstrument ins Operngeschehen integriert werden, entweder in Sinfonien oder in Arien und Chören. Das führte zu regelrechten Wettstreiten zwischen Singstimme (meist Sopran) und Trompete, die in vielen Arien gerade Scarlattis und Händels sehr beliebt wurden.